Charley *Update: Ist in Deutschland auf einer Pflegestelle

Jemand hat diesen kleinen Welpen in einen Müllcontainer geworfen und einfach entsorgt. Zum Glück wurde er gefunden und ins Refugium gebracht. Jetzt beginnt für Charly ein besseres Leben und er möchte alles Lernen und die Welt verstehen. Charly braucht eine Familie mit einem großen Herz, Liebe und Wärme. Charly muss die neue Umgebung und die fremden Außenreize kennenlernen und das jeden Tag aufs Neue. Er braucht Erziehung jeden Tag . Das kann schon anstrengend sein für Hund und Mensch aber es lohnt sich.

Update August 2022: Bericht der Pflegestelle in Sachsen

Charly hat sich nun nach fast drei Wochen schon sehr gut eingewöhnt und so langsam kommt sein Charakter zum Vorschein.

Mit seinen beiden großen „Pflegegeschwistern“ kommt er sehr gut zurecht. Er akzeptiert und beachtet sofort, wenn sie ihm Grenzen setzen. Kommt er z. B. Aquiles‘ Liegeplatz zu nahe, gibt es vom Großen eine deutliche Ansage an den Kleinen. Charly achtet dann auch sehr darauf, nicht wieder zu nahe an den Liegeplatz zu kommen und versucht, jeden Stress zu vermeiden. Charly fordert die beiden Galgos auch gern mal zum Spiel auf und wenn die Herrschaften gewillt sind, wird auch mal ein bisschen getobt. Hier müssen wir jedoch sehr aufpassen, dass es nicht zu wild wird, da Galgos doch ziemlich grob werden können. Schön wäre, wenn Charly einen ebenbürtigen Spielpartner in seinem zukünftigen zu Hause hat. Allerdings kann er auch gut alleine vermittelt werden, hier aber unter der Voraussetzung, dass er in einer Welpenschule o. Ä. regelmäßigen Kontakt zu anderen Hunden hat. Er hat dort riesigen Spaß daran mit den anderen Hundekindern um die Wette zu flitzen und es hilft ihm ungemein, noch bestehende Unsicherheiten gegenüber anderen Hunden und auch Menschen abzulegen.

Charly ist ein sehr kluger Kopf und versteht schnell, was ok ist und was nicht, nutzt aber gern die Abwesenheit seiner Menschen, um „verbotene Früchte“ zu naschen. Verlassen wir den Raum und kommen nach 5 Minuten zurück, finden wir ihn i. d. R. auf dem Sofa, wo er zu seinem eigenen Schutz nicht hoch darf. Erste Kommandos beherrscht er schon ganz gut. Ich denke, dass er später an Hundesport wie z. B. Agility sehr viel Spaß haben wird. Auch Mantrailing können wir uns gut vorstellen, beim Gassi gehen ist die Nase permanent am Boden. Suchspiele mit Spielzeug machen ihm jedenfalls Spaß. Charly lernt auch gerade das Alleine bleiben. Zusammen mit seinen Hundegeschwistern scheint ihm das aber keine Probleme zu bereiten. Die Sauberkeit klappte von Anfang an sehr gut. Bisher ist nur ganz selten mal etwas schief gegangen und das lag dann in der Regel daran, dass wir zu lange mit dem Rausgehen gewartet haben.

Nachts schläft Charly problemlos im Zimmer meiner Tochter in einer Box. Tagsüber hält er seine Schläfchen dann am liebsten im Sessel auf meinen Beinen. Generell ist ihm die Nähe zu seinen Menschen sehr wichtig, als „Hofhund“ ist er gänzlich ungeeignet, er benötigt zwingend Familienanschluss, um ein glückliches Hundeleben zu führen. So folgt er mir auf Schritt und Tritt, wenn ich den Raum verlasse oder aus dem Garten ins Haus gehe. Das ist nicht als Kontrollzwang zu sehen, er sieht schlichtweg in seinem Menschen seinen sicheren Hafen. Je sicherer er sich fühlt, desto weniger folgt er überall hin. Ist ihm doch mal etwas gruselig und er wird unsicher, reagiert er mit Knurren und verbellt dann das potenzielle Risiko. Mit Leckerlies lässt er sich aber gern vom Gegenteil überzeugen.

Wer Charly adoptiert sollte sich generell bewusst sein, dass dann ein Hund in der Familie ist, der aktiv Aufmerksamkeit braucht und ausgelastet werden muss. Eventuell kommen aufgrund seiner Herkunft auch noch jagdliche Ambitionen dazu, das wird sich im Lauf der Zeit zeigen. Kinder sollten schon etwas größer sein, ab ca. 6 bis 7 Jahren. Vor Kleinkindern hat Charly Angst. Katzen mag er nicht sonderlich leiden, sie werden angeknurrt und dann verbellt. Sonst ist er ein total unkomplizierter Welpe, mit dem auch Hundeanfänger gut zurecht kommen können.